Hallo Allerseits! Hallo Herr Dr. Bruehmel,
mit großer Aufmerksamkeit habe ich Ihre Beiträge zu den Gehaltsfragen gelesen. Ich habe 2000 mein Abi gemacht, danach ein Vorpraktikum in der Baubranche für etwa drei Monate in der Buchhaltung. Danach habe ich in drei Jahren (Trimester) mein BWL-Studium (FH) abgeschlossen. Mit knapp 23 Jahren habe ich dann kurze Zeit darauf meine erste Stelle gehabt. Seitdem arbeite ich in diesem Unternehmen.
Damals beim Einstellungsgespräch habe ich mit etwa 30,5 Tsd. € brutto angefangen mit automatischer Erhöhung auf etwa 33,6 Tsd. € Jahresbrutto nach sechs Monaten. Ich muß zugeben, daß ich angesichts der Arbeitsmarktlage damals (oder auch aus Unerfahrenheit) gar keine höhere Forderung gestellt habe.
Ich habe nun gelesen, daß der ø-FH-Absolvent rund 36 Tsd. € erhält. Man hört sehr viel über Einstiegsgehälter von Wirtschaftswissenschaftlern und deren Abhängigkeit von Region, Branche, Unternehmensgröße und letztlich der eigentlichen Beschäftigung (Marketing, Personalwesen, Controlling usw.).
Nun ich habe einen 40-Stunden-Vertrag bin aber durchschnittlich 45 Stunden pro Woche im Büro. Ich mache meine Arbeit gerne, bin auch schon von meinem Chef wegen meiner Kreativität und Ideen gelobt worden. Ich hole mir einen gewissen Teil meine Arbeit selbständig, teilweise mache ich auch schon Auswertungen direkt für Personen der Unternehmensleitungs-Assistenz, für den Einkaufsleiter und Regionalgeschäftsführer. Ich muß vielleicht dazusagen, daß ich in der Hauptverwaltung eines Handelskonzerns mit europaweit mehr als 10.000 Mitarbeitern arbeite. Seit ein paar Monaten denke ich nun schon an eine Gehaltserhöhung, habe aber noch NIE ein echtes Gehaltsgespräch geführt. Ich mache meine Arbeit die mir täglich neue Fragestellungen aufgibt fast vollständig selbständig. Ein großer Teil meiner Arbeit stellt neben der Erstellung von Einzelanalysen auf Anfrage auch die Datenpflege in der Datenbank (mit aufgesetztem Management-Informations-System) dar. Ich importiere viele Daten, zerlege Dateien von der Personalabteilung bis hin zur EDV und der Warenwirtschaft mittels Qbasic oder Visual Basic, habe Makros geschrieben, zahlreiche Reports (auch für meinen Chef) erstellt und bereite häufig sogar Unterlagen für Sitzungen der Unternehmensleitung für meinen Chef vor. Ich werde jetzt bald 25. ich habe das Thema Gehalt und Geld nie von meiner Seite aus angesprochen. Vor kurzem meinte mein Chef angesichts von 180 Überstunden im ersten Halbjahr, daß ich es mir verdient hätte mir ein paar mal Sonderurlaub zu nehmen wenn mir danach ist. Heute nach der Arbeit hat er mich wegen meiner Zufriedenheit angesprochen. Ich wurde von meinem Chef nie richtig kritisiert, heute sogar gelobt. Er fragte mich nach meiner Selbsteinschätzung. Ich bin auf dem Boden geblieben aber er sagte selbst, daß ich zu den besten zehn Prozent gehören würde. Gut ich habe wirklich sehr weitreichende Programmierkenntnisse da ich mit 12 bis 13 Jahren bei meinem Vater (selbständig) schon freiwillig im Büro mitgeholfen habe und angefangen habe ein wenig in Quick Basic zu programmieren und ihm (meinem Vater) das abgeschaut habe. Ich bin zwar kein Vollblutprogrammierer aber bis jetzt habe ich doch alles irgendwie hinbekommen. Egal welche Fragestellung.
Jetzt meinte mein Chef heute, daß er mir so 37 Tsd. € geben würde. Viele aus meinem Umfeld meinten aber schon, daß für meine Arbeit mehr als 40 Tsd. € angemessen wären.
Was ich noch sagen sollte: Ich arbeite sehr schnell und effektiv. Das weiß mein Chef auch.
Wäre es nun unverschämt wenn ich so 40 Tsd. € verlangen würde oder sind die 2 Jahre Berufserfahrung und ein 2,1er-Studium sowie die wirklich guten EDV-Kenntnisse hierfür zu wenig? Geträumt habe ich von 41 bis 42,5 Tsd. Aber der Sprung wäre prozentual wahrscheinlich zu hoch. Ich weiß nicht ob man das verlangen kann. Angemessen wäre es vielleicht da ich niedrig eingestiegen bin aber kann man das einfach so nachholen? Wie sind da Ihre Erfahrungen als Abteilungsleiter?
Ich will das wirklich gute Verhältnis mit meinem Chef nicht zerstören da mir die Arbeit dort auch Spaß macht. Auf der anderen Seite habe ich schon öfter mal richtig lange gearbeitet und war immer da wenn Not am Mann war oder wenn ich meinem Chef eine Auswertung machen konnte. Wir sind sechs bis sieben Mann in der Abteilung wobei wir mehr oder weniger über den Controlling-Abteilungen der jeweiligen anderen Länder stehen und haben im Unternehmen direkten Kontakt zur Unternehmensleitung. Zu meinen Aufgaben gehören nebenbei auch Umsatzberichte, Personalauswertungen, auch teilweise Weiterentwicklung der Datenbank und ich habe einige kleinere Projekte laufen.
Deshalb glaube ich, daß die 40 Tsd. € angemessen wären. V.a. wegen meinem Können, der Berufserfahrung und des überdurchschnittlichen Einsatzes der schon von vielen Seiten auch an meinen Chef und mich herangetragen wurde. Ich meine es wären etwa 4 Tsd. € mehr als der von Ihnen genannte Schnitt bzw. rund 11 %.
Wie würden Sie reagieren wenn Sie mir ein Gehalt vorschlagen würden und ich zu den rund 10 % nochmal das doppelte mehr fordern würde. Ich sehe das Problem weniger am absoluten Gehalt in Bezug zur Leistung sondern vor allem in der enormen Steigerung. Ich habe gelesen, daß so 5 bis 10 % Steigerung normal sind und 15 % schon extrem viel. Ich würde ja rund 20 % fordern und um diese zu erreichen müßte ich den Poker wohl mit 23 % beginnen.
Ich habe echt keine Ahnung wie ich das anstellen soll. Oder soll ich doch noch ein Jahr warten und erst mal die 37 nehmen oder nur eine geringe Erhöhung noch auf 37,5 bis 38 Tsd. € versuchen?
Danke vorab!
mit großer Aufmerksamkeit habe ich Ihre Beiträge zu den Gehaltsfragen gelesen. Ich habe 2000 mein Abi gemacht, danach ein Vorpraktikum in der Baubranche für etwa drei Monate in der Buchhaltung. Danach habe ich in drei Jahren (Trimester) mein BWL-Studium (FH) abgeschlossen. Mit knapp 23 Jahren habe ich dann kurze Zeit darauf meine erste Stelle gehabt. Seitdem arbeite ich in diesem Unternehmen.
Damals beim Einstellungsgespräch habe ich mit etwa 30,5 Tsd. € brutto angefangen mit automatischer Erhöhung auf etwa 33,6 Tsd. € Jahresbrutto nach sechs Monaten. Ich muß zugeben, daß ich angesichts der Arbeitsmarktlage damals (oder auch aus Unerfahrenheit) gar keine höhere Forderung gestellt habe.
Ich habe nun gelesen, daß der ø-FH-Absolvent rund 36 Tsd. € erhält. Man hört sehr viel über Einstiegsgehälter von Wirtschaftswissenschaftlern und deren Abhängigkeit von Region, Branche, Unternehmensgröße und letztlich der eigentlichen Beschäftigung (Marketing, Personalwesen, Controlling usw.).
Nun ich habe einen 40-Stunden-Vertrag bin aber durchschnittlich 45 Stunden pro Woche im Büro. Ich mache meine Arbeit gerne, bin auch schon von meinem Chef wegen meiner Kreativität und Ideen gelobt worden. Ich hole mir einen gewissen Teil meine Arbeit selbständig, teilweise mache ich auch schon Auswertungen direkt für Personen der Unternehmensleitungs-Assistenz, für den Einkaufsleiter und Regionalgeschäftsführer. Ich muß vielleicht dazusagen, daß ich in der Hauptverwaltung eines Handelskonzerns mit europaweit mehr als 10.000 Mitarbeitern arbeite. Seit ein paar Monaten denke ich nun schon an eine Gehaltserhöhung, habe aber noch NIE ein echtes Gehaltsgespräch geführt. Ich mache meine Arbeit die mir täglich neue Fragestellungen aufgibt fast vollständig selbständig. Ein großer Teil meiner Arbeit stellt neben der Erstellung von Einzelanalysen auf Anfrage auch die Datenpflege in der Datenbank (mit aufgesetztem Management-Informations-System) dar. Ich importiere viele Daten, zerlege Dateien von der Personalabteilung bis hin zur EDV und der Warenwirtschaft mittels Qbasic oder Visual Basic, habe Makros geschrieben, zahlreiche Reports (auch für meinen Chef) erstellt und bereite häufig sogar Unterlagen für Sitzungen der Unternehmensleitung für meinen Chef vor. Ich werde jetzt bald 25. ich habe das Thema Gehalt und Geld nie von meiner Seite aus angesprochen. Vor kurzem meinte mein Chef angesichts von 180 Überstunden im ersten Halbjahr, daß ich es mir verdient hätte mir ein paar mal Sonderurlaub zu nehmen wenn mir danach ist. Heute nach der Arbeit hat er mich wegen meiner Zufriedenheit angesprochen. Ich wurde von meinem Chef nie richtig kritisiert, heute sogar gelobt. Er fragte mich nach meiner Selbsteinschätzung. Ich bin auf dem Boden geblieben aber er sagte selbst, daß ich zu den besten zehn Prozent gehören würde. Gut ich habe wirklich sehr weitreichende Programmierkenntnisse da ich mit 12 bis 13 Jahren bei meinem Vater (selbständig) schon freiwillig im Büro mitgeholfen habe und angefangen habe ein wenig in Quick Basic zu programmieren und ihm (meinem Vater) das abgeschaut habe. Ich bin zwar kein Vollblutprogrammierer aber bis jetzt habe ich doch alles irgendwie hinbekommen. Egal welche Fragestellung.
Jetzt meinte mein Chef heute, daß er mir so 37 Tsd. € geben würde. Viele aus meinem Umfeld meinten aber schon, daß für meine Arbeit mehr als 40 Tsd. € angemessen wären.
Was ich noch sagen sollte: Ich arbeite sehr schnell und effektiv. Das weiß mein Chef auch.
Wäre es nun unverschämt wenn ich so 40 Tsd. € verlangen würde oder sind die 2 Jahre Berufserfahrung und ein 2,1er-Studium sowie die wirklich guten EDV-Kenntnisse hierfür zu wenig? Geträumt habe ich von 41 bis 42,5 Tsd. Aber der Sprung wäre prozentual wahrscheinlich zu hoch. Ich weiß nicht ob man das verlangen kann. Angemessen wäre es vielleicht da ich niedrig eingestiegen bin aber kann man das einfach so nachholen? Wie sind da Ihre Erfahrungen als Abteilungsleiter?
Ich will das wirklich gute Verhältnis mit meinem Chef nicht zerstören da mir die Arbeit dort auch Spaß macht. Auf der anderen Seite habe ich schon öfter mal richtig lange gearbeitet und war immer da wenn Not am Mann war oder wenn ich meinem Chef eine Auswertung machen konnte. Wir sind sechs bis sieben Mann in der Abteilung wobei wir mehr oder weniger über den Controlling-Abteilungen der jeweiligen anderen Länder stehen und haben im Unternehmen direkten Kontakt zur Unternehmensleitung. Zu meinen Aufgaben gehören nebenbei auch Umsatzberichte, Personalauswertungen, auch teilweise Weiterentwicklung der Datenbank und ich habe einige kleinere Projekte laufen.
Deshalb glaube ich, daß die 40 Tsd. € angemessen wären. V.a. wegen meinem Können, der Berufserfahrung und des überdurchschnittlichen Einsatzes der schon von vielen Seiten auch an meinen Chef und mich herangetragen wurde. Ich meine es wären etwa 4 Tsd. € mehr als der von Ihnen genannte Schnitt bzw. rund 11 %.
Wie würden Sie reagieren wenn Sie mir ein Gehalt vorschlagen würden und ich zu den rund 10 % nochmal das doppelte mehr fordern würde. Ich sehe das Problem weniger am absoluten Gehalt in Bezug zur Leistung sondern vor allem in der enormen Steigerung. Ich habe gelesen, daß so 5 bis 10 % Steigerung normal sind und 15 % schon extrem viel. Ich würde ja rund 20 % fordern und um diese zu erreichen müßte ich den Poker wohl mit 23 % beginnen.
Ich habe echt keine Ahnung wie ich das anstellen soll. Oder soll ich doch noch ein Jahr warten und erst mal die 37 nehmen oder nur eine geringe Erhöhung noch auf 37,5 bis 38 Tsd. € versuchen?
Danke vorab!