Hallo Community,
wie ihr dem Treadtitel ja bereits entnehmen könnt, bin ich ein Newbie hier im Forum. Aber nicht nur das. Ich habe auch vor etwa sechs Wochen meinen ersten festen Job im Bereich Steuern/WP/ReWe begonnen. Und genau das ist auch mein „Problem“. Aber der Reihe nach ...
Hintergrund: Masterabschluss, wenig Praxiserfahrung (ein eher mau verlaufenes Praxissemester und ein Praktikum bei der Kanzlei – mittelständisch – wo ich jetzt bin).
Wie gesagt, bin ich jetzt seit etwa sechs Wochen dort und gerade vorwiegend damit beschäftigt, Jahresabschlüsse zu erstellen.
Kurz gesagt habe ich das Gefühl, keinen blassen Schimmer zu haben, was ich eigentlich wie tun muss/soll. Ich weiß zwar, dass ein gewisses „Schwimmen“ am Anfang normal ist, aber trotzdem gehe ich jeden Tag irgendwie mit etwas schlechtem Gefühl in die Arbeit.
Klar, man hat vieles im Studium mal gehört (!) (nicht unbedingt auch gemacht), aber wie es halt so ist: man vergisst Sachen wieder, bestimmter Stoff wird vor Prüfungen ausgegrenzt (und deshalb eher weniger gelernt, wenn überhaupt), das Curriculum ist teilweise eine Mogelpackung, Vorlesungen fallen aus – ihr kennt das vielleicht. Letztlich ist man dann zwar mit einem gutem Masterabschluss rausgegangen, aber sehr viele Kenntnisse fehlen halt einfach.
Dazu dann noch der Praxisschock (x-verschiedene Zwischenkonten, Sammelkonten, Nachbuchungen, dubiose Abgrenzungen, Blätterchaos, DATEV-Software auf der ich bisher auch noch keine Schulung hatte) und voilà hat man relativ schnell das Gefühl ziemlich im Wald zu stehen. So geht es mir zur Zeit speziell mit den Steuerrückstellungen, wo man das ganze Zeug mühsam aus den einzelnen Bescheiden raussuchen und genau nachvollziehen/verstehen muss, was da gelaufen ist.
Meine Kollegen sagen zwar, dass man da „schon reinfindet“, aber irgendwie kann ich das nicht so richtig glauben. Schließlich ist ja jeder Abschluss ein bisschen anders und mir ist zwar z.B. vom Prinzip klar, dass man Rückstellungsverbrauch, Abschreibungen o.ä. buchen muss, andererseits kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass man es einer Buchhaltung irgendwann „ansieht“ oder „anfühlt“, was gemacht werden muss. Das Vorjahr ist zwar ein guter Indikator, aber auch nicht immer verlässlich. Wie kann da überhaupt eine Routine entstehen ? Ohne meine Kollegen, die mich wirklich sehr unterstützen, wäre ich im Moment doch relativ aufgeschmissen, das gebe ich zu.
Manchmal denke ich wirklich, dass ich einfach zu blöd für das alles bin und meine ganzen guten Noten im Studium nur Makulatur waren. Und natürlich ist mir auch klar, dass meine Chefs nicht ewig hinter mir aufräumen werden (wie es kürzlich mal notwendig war) ... ich befürchte fast, dass sie mich viel besser eingeschätzt haben, als ich wirklich bin und mich daher jetzt mit relativ hohen Erwartungen konfrontieren.
Sie lassen mich insofern auch erst mal wursteln, ohne besondere Anweisungen oder weitergehende Erläuterungen (und wenn dann mit Erläuterungen wie zu einem Mitarbeiter, der schon vier Jahre dabei ist).
Auch werden z.B. Umbuchungen von mir gar nicht richtig (intensiv) angeschaut/kontrolliert und dann werde ich – nach extrem kurzer Einführung durch eine Azubi im zweiten Lj. – selbst in DATEV reingeschickt. Einmal habe ich so schon Chaos verursacht, was aber nicht allein meine Schuld war und natürlich fühlt man sich dann schlecht, weil der Chef dann natürlich auch nicht amused ist, wenn er 1 ½ irgendwelchen Zahlen nachrennen muss.
Andererseits sollte er den Anfänger vielleicht auch etwas genauer im Auge haben und sich abends auch mal eine halbe Stunde Zeit nehmen, um z.B. die Arbeit des Tages mit ihm genau durchzusprechen. So sehe zumindest ich das ...
Na ja ... das schlimmste was mir passieren kann ist, dass sie mich nach der Probezeit im Frühjahr abschießen. Dann hätte ich zwar ein ernstes Problem (und würde sicher auch die Branche wechseln), aber ich bin niemand, der dann aufgibt. Irgendwo würde sich dann schon wieder was auftun. Aber wir wollen ja den Teufel nicht gleich an die Wand malen, oder ?!
Was denkt ihr ? Übertreibe ich ? Ging es euch am Anfang auch so ? Wie habt ihr euch reingefunden ? Habt ihr gute Literaturtipps o.ä. ?
Viele Grüße und Danke für’s Lesen. Ich freue mich über jede Antwort/Ermunterung.
Newbie78
wie ihr dem Treadtitel ja bereits entnehmen könnt, bin ich ein Newbie hier im Forum. Aber nicht nur das. Ich habe auch vor etwa sechs Wochen meinen ersten festen Job im Bereich Steuern/WP/ReWe begonnen. Und genau das ist auch mein „Problem“. Aber der Reihe nach ...
Hintergrund: Masterabschluss, wenig Praxiserfahrung (ein eher mau verlaufenes Praxissemester und ein Praktikum bei der Kanzlei – mittelständisch – wo ich jetzt bin).
Wie gesagt, bin ich jetzt seit etwa sechs Wochen dort und gerade vorwiegend damit beschäftigt, Jahresabschlüsse zu erstellen.
Kurz gesagt habe ich das Gefühl, keinen blassen Schimmer zu haben, was ich eigentlich wie tun muss/soll. Ich weiß zwar, dass ein gewisses „Schwimmen“ am Anfang normal ist, aber trotzdem gehe ich jeden Tag irgendwie mit etwas schlechtem Gefühl in die Arbeit.
Klar, man hat vieles im Studium mal gehört (!) (nicht unbedingt auch gemacht), aber wie es halt so ist: man vergisst Sachen wieder, bestimmter Stoff wird vor Prüfungen ausgegrenzt (und deshalb eher weniger gelernt, wenn überhaupt), das Curriculum ist teilweise eine Mogelpackung, Vorlesungen fallen aus – ihr kennt das vielleicht. Letztlich ist man dann zwar mit einem gutem Masterabschluss rausgegangen, aber sehr viele Kenntnisse fehlen halt einfach.
Dazu dann noch der Praxisschock (x-verschiedene Zwischenkonten, Sammelkonten, Nachbuchungen, dubiose Abgrenzungen, Blätterchaos, DATEV-Software auf der ich bisher auch noch keine Schulung hatte) und voilà hat man relativ schnell das Gefühl ziemlich im Wald zu stehen. So geht es mir zur Zeit speziell mit den Steuerrückstellungen, wo man das ganze Zeug mühsam aus den einzelnen Bescheiden raussuchen und genau nachvollziehen/verstehen muss, was da gelaufen ist.
Meine Kollegen sagen zwar, dass man da „schon reinfindet“, aber irgendwie kann ich das nicht so richtig glauben. Schließlich ist ja jeder Abschluss ein bisschen anders und mir ist zwar z.B. vom Prinzip klar, dass man Rückstellungsverbrauch, Abschreibungen o.ä. buchen muss, andererseits kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass man es einer Buchhaltung irgendwann „ansieht“ oder „anfühlt“, was gemacht werden muss. Das Vorjahr ist zwar ein guter Indikator, aber auch nicht immer verlässlich. Wie kann da überhaupt eine Routine entstehen ? Ohne meine Kollegen, die mich wirklich sehr unterstützen, wäre ich im Moment doch relativ aufgeschmissen, das gebe ich zu.
Manchmal denke ich wirklich, dass ich einfach zu blöd für das alles bin und meine ganzen guten Noten im Studium nur Makulatur waren. Und natürlich ist mir auch klar, dass meine Chefs nicht ewig hinter mir aufräumen werden (wie es kürzlich mal notwendig war) ... ich befürchte fast, dass sie mich viel besser eingeschätzt haben, als ich wirklich bin und mich daher jetzt mit relativ hohen Erwartungen konfrontieren.
Sie lassen mich insofern auch erst mal wursteln, ohne besondere Anweisungen oder weitergehende Erläuterungen (und wenn dann mit Erläuterungen wie zu einem Mitarbeiter, der schon vier Jahre dabei ist).
Auch werden z.B. Umbuchungen von mir gar nicht richtig (intensiv) angeschaut/kontrolliert und dann werde ich – nach extrem kurzer Einführung durch eine Azubi im zweiten Lj. – selbst in DATEV reingeschickt. Einmal habe ich so schon Chaos verursacht, was aber nicht allein meine Schuld war und natürlich fühlt man sich dann schlecht, weil der Chef dann natürlich auch nicht amused ist, wenn er 1 ½ irgendwelchen Zahlen nachrennen muss.
Andererseits sollte er den Anfänger vielleicht auch etwas genauer im Auge haben und sich abends auch mal eine halbe Stunde Zeit nehmen, um z.B. die Arbeit des Tages mit ihm genau durchzusprechen. So sehe zumindest ich das ...
Na ja ... das schlimmste was mir passieren kann ist, dass sie mich nach der Probezeit im Frühjahr abschießen. Dann hätte ich zwar ein ernstes Problem (und würde sicher auch die Branche wechseln), aber ich bin niemand, der dann aufgibt. Irgendwo würde sich dann schon wieder was auftun. Aber wir wollen ja den Teufel nicht gleich an die Wand malen, oder ?!
Was denkt ihr ? Übertreibe ich ? Ging es euch am Anfang auch so ? Wie habt ihr euch reingefunden ? Habt ihr gute Literaturtipps o.ä. ?
Viele Grüße und Danke für’s Lesen. Ich freue mich über jede Antwort/Ermunterung.
Newbie78